Vereinbarkeitsbarometer - Entwicklung eines Befragungsinstruments für Unternehmen / Vereinbarkeitsbarometer

Projektinfo

I. Hintergrund und Ausgangslage

In Deutschland vereinbaren etwa 3 Millionen Menschen ihre Erwerbstätigkeit mit informellen Pflegeaufgaben. Gelingt die Vereinbarkeit nicht, kann dies neben Auswirkungen für pflegende Erwerbstätige selbst (z.B. gesundheitliche Beanspruchungen und Belastungen, Einkommensverluste, Einbußen bei Renteneinkommen und sozialer Sicherung) auch Folgen für die Wirtschaft haben: Informell Pflegende reduzieren häufig ihre Arbeitsstunden oder geben ihre Erwerbstätigkeit vorübergehend oder sogar ganz auf. Das NRW-Landesprogramm „Vereinbarkeit Beruf & Pflege“ fördert innovative Maßnahmen und pflegefreundliche Unternehmensstrukturen, damit Betriebe aktiv zur Entlastung pflegender An- und Zugehöriger beitragen können. Eine zentrale Herausforderung besteht jedoch darin, pflegevereinbarkeitsunterstützende Maßnahmen auf Unternehmensebene im Hinblick auf ihre Wirkungen und Wirksamkeit zu evaluieren.

II. Zielsetzung

Im Rahmen des Projekts wird ein Befragungsinstrument „Vereinbarkeitsbarometer“ entwickelt, mithilfe dessen Unternehmen ihre pflegevereinbarkeitsunterstützenden Aktivitäten analysieren können. Das online-Tool soll dabei unterstützen, auf dieser Basis zielgerichtete Optimierungen pflegefreundlicher organisationaler Strukturen, Prozesse und Kulturen zu ermöglichen.

III. Vorgehensweise, Methoden und erwartete Ergebnisse

Auf Basis eines Literaturreviews werden zielgruppenspezifische Dimensionen, Kategorien und Items identifiziert, die organisationale Vereinbarkeitskompetenz im Themenfeld Pflege und Beruf auf Unternehmensebene abbilden können. Die Operationalisierung und Entwicklung des Erhebungsinstruments erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Servicezentrum Pflegevereinbarkeit. Für das Erhebungsinstrument wird in Partner-Unternehmen des NRW-Landesprogramms in einer Pilotphase ein Pre-Test durchgeführt, die Ergebnisse werden ausgewertet und fließen in die Entwicklung des Erhebungsinstruments ein. Von besonderem Interesse ist zum einen zu prüfen, inwiefern das Instrument im Sinne des Qualitätsmanagements für die Messung betrieblicher Vereinbarkeitskompetenz nutzbar ist. Zum anderen geht es darum, Veränderungen der betrieblichen Vereinbarkeitskompetenz im Zeitverlauf valide abbilden zu können. Ergänzend zum Erhebungsinstrument werden Verfahrenshinweise zur Anwendung und Auswertung für Unternehmen entwickelt.

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