Innovative Vernetzung für lebensphasen- und laufbahnorientierte Personal- und Organisationsentwicklung / Kita Connect
Projektinfo
Ausgangslage
Eine Chance, dem branchenübergreifenden Personalmangel zu begegnen, liegt in der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und des Beschäftigungsvolumens. Damit dies auch für erwerbstätige Eltern möglich ist, müssen lokale Kindertagesbetreuungsmöglichkeiten verfügbar gemacht sowie verlässliche Betreuungszeiten sichergestellt werden. Dafür werden pädagogische Fachkräfte benötigt, die jedoch auf dem Arbeitsmarkt nicht ausreichend vorhanden sind. Beschäftigungsstrukturen in der Frühen Bildung zeichnen sich durch hohe Teilzeitquoten aus, während der Anteil von Personen mit akademischem Abschluss und Beschäftigten mit Migrationshintergrund gering ist. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sind Strategien zur Gewinnung und Bindung von pädagogischem Personal notwendig, ebenso zur Erhöhung der Arbeitsstunden, zur Förderung von Fachkarrieren, zur Aktivierung neuer Zielgruppen und zur Unterstützung heterogener Teams. Eine lebensphasen- und laufbahnorientierte Personalarbeit ist erforderlich, um individuelle Erwerbsansprüche der Beschäftigten zu erfüllen, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu fördern und gleichzeitig die Organisationen weiterzuentwickeln, um die pädagogische Bildungsqualität sicherzustellen.
Zielsetzung
Im Mittelpunkt des Projekts stehen arbeitsbezogene Präferenzen pädagogischer Fachkräfte in unterschiedlichen Lebenssituationen und berufsbiographischen Phasen – vom Berufseinstieg über Wieder-/Quereinstieg bis hin zum Berufsausstieg.
Im Rahmen des Projekts wird das Wissen um lebensphasenorientierte arbeitsbezogene Präferenzen sowie betriebliche und regionale Gestaltungsmöglichkeiten erweitert. Ziel ist es, darauf aufbauend Instrumente zur Fachkräftesicherung weiter zu entwickeln, um individuelle arbeitszeitbezogene Präferenzen, betriebliche Gestaltungsmöglichkeiten für eine lebensphasenbezogene Personalarbeit und regionale Potenziale für verlässliche Betreuungsstrukturen miteinander zu verbinden. Lebensphasen- und laufbahnorientierte Personal- und Organisationsentwicklungsprozesse in Kitas werden gefördert, erprobt und auf Basis eines zielgruppenorientierten Transferkonzepts zugänglich gemacht.
Vorgehensweise, Methoden und erwartete Ergebnisse
Das partizipativ angelegte Projekt wird gemeinsam mit Trägern, Fachberatungen, Leitungen, Beschäftigten und Sozialpartnern umgesetzt. In vier Projektphasen werden individuelle arbeitsbezogene Präferenzmuster ermittelt, regionale Potenziale erschlossen, konkrete Maßnahmen entwickelt, erprobt und verstetigt. Methodisch basiert das Projekt auf Befragungen, Interviews, Fokusgruppen, Potenzialwerkstätten, digitalen Beteiligungsformaten und einer praxisnahen Tool-Box. Ergebnisse werden über die Plattform „Kita Connect.Net“ sowie das Transferformat „Kita Connect.Lab“ verbreitet. Kita Connect leistet damit einen Beitrag zur gleichstellungsorientierten Fachkräftestrategie und sensibilisiert für Diversität in Kita-Teams.
Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Wandel der Arbeit sozialpartnerschaftlich gestalten – weiterbilden und Gleichstellung fördern“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Es wird unter der Vorhabenträgerschaft des Bildungswerks ver.di in Niedersachsen e.V. gemeinsam mit dem Institut Arbeit und Technik (IAT) als Teilvorhabenpartner realisiert.