Lebensphasengerechte Personalplanung & Berufslaufbahnkonzept / Laufbahn

Projektinfo

Hintergrund |

Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs in der Pflege gilt es geeignete Maßnahmen zu entwickeln, welche die Versorgungssicherheit bundesweit gewährleisten. Die Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufs ist ein zentraler Ansatzpunkt, um dem Fachkräftemangel in und vorzeitigen Berufsaustritten aus der Pflege entgegenzuwirken. Dies erhöht die Anforderungen an eine Arbeitsorganisation, die individuelle Berufslaufbahnen und gute Arbeitsbedingungen ermöglichen, die Zufriedenheit im Pflegeberuf steigern und gleichzeitig die Qualität der Pflege unter restriktiven (ökonomischen und personellen) Rahmenbedingungen sicherstellt. Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes steht folgende Fragestellung: Wie können pflegeberufliche Laufbahnkonzepte und betriebliche Modelle der lebensphasengerechten Personalplanung dazu beitragen, die Attraktivität des Pflegeberufs und die Durchlässigkeit im pflegeberuflichen Bildungssystem zu erhöhen? Eine „lebensphasengerechte Personalplanung“ erfordert einen Aushandlungsprozess zwischen Pflegenden und Pflegeeinrichtungen, der durch strukturelle Rahmenbedingungen (z. B. Versorgungsleistungen der Pflegeeinrichtungen, Weiterbildungsangebote) beeinflusst wird. Entsprechend gilt es für die Konzeption einer lebensphasengerechten Personalplanung sowohl die Perspektiven der Pflegenden (Mikroebene) und Pflegeeinrichtungen (Mesoebene), als auch die (arbeitsmarkt-)politischen, institutionellen und sozialen Rahmenbedingungen (Makroebene) stärker in den Fokus zu stellen.

Zielsetzung und Fragestellungen |

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung von Konzepten für eine lebensphasengerechte Personalplanung und -entwicklung sowie die Identifikation und Beschreibung von guten Praxisbeispielen in der Pflege, welche die Attraktivität des Pflegeberufs und die Durchlässigkeit im pflegeberuflichen Bildungssystem fokussieren. Hierfür entwickelt das Forschungsprojekt (1.) ein Berufslaufbahnkonzept, das typische Bildungswege und -möglichkeiten beruflich Pflegender beschreibt sowie (2.) Anregungen, die den Abbau von Hindernissen bei der Durchlässigkeit des Bildungssystems in der Pflege aufzeigen. Damit verknüpft ist zudem die Zielsetzung, (3.) der theoretischen Konzeption einer lebensphasenorientierten und zielgruppenadäquaten Personalplanung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Analyseebenen und Perspektiven zur Förderung der Attraktivität des Pflegeberufes; sowohl Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes, der Einrichtungen und sozialen Dienste des Pflegesektors als auch individuelle berufliche Entwicklungserwartungen und -motivationen professionell Pflegender sollen dabei fokussiert werden. Folgende Teilfragestellungen strukturieren und operationalisieren das Forschungsprojekt:

  • Welche Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren wirken auf individueller, organisationaler sowie arbeitsmarktspezifischer Ebene auf die pflegeberufliche Laufbahngestaltung?
  • Welche Bedarfe bestehen seitens der Pflegebeschäftigten hinsichtlich einer lebensphasenorientierten Personalplanung und inwieweit kann diesen durch Maßnahmen und Instrumente auf organisationaler Ebene entsprochen werden?

Inwieweit kann die pflegeberufliche Laufbahngestaltung sowie eine lebensphasenorientierte Personalplanung zentralen Problemlagen der Pflege entgegenwirken (u. a. Fachkräftemangel, Berufsausstieg, Arbeitsbelastung)?

Vorgehensweise |

Das Forschungsvorhaben basiert auf einem Mixed-Methods-Ansatz, der quantitative und qualitative Forschungsansätze sowie -methoden kombiniert. Insbesondere werden Literaturreviews, Sekundärdatenanalysen, Fokusgruppen, kombinierte Arbeitsplatz- und Altersstrukturanalysen sowie Workshops und leitfadengestützte, biografische Interviews im Projekt durchgeführt, deren Erkenntnisse aufeinander aufbauen und einen umfassenden Zugang zum Untersuchungsgegenstand gewährleisten sollen.

Das Projekt „Lebensphasengerechte Personalplanung und Berufslaufbahnkonzept“ wird im Auftrag des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) und in Kooperation mit dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) durchgeführt.

Weitere Projekte

Thema: Zukunft von Arbeit und Wirtschaft