Homeoffice in der Kinder- und Jugendhilfe - Analyse von Rahmenbedingungen und Auswirkungen / HO-KIJU

Ziel und Aufgabenstellung

Homeoffice in der Kinder- und Jugendhilfe ist wissenschaftlich und arbeitspolitisch ein wenig beachtetes Themenfeld. Die Covid-19-Krise hat dazu beigetragen, dass das Thema Homeoffice verstärkt in die öffentliche und wissenschaftliche Aufmerksamkeit gerückt ist. Die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe ist in großen Teilen von interaktiver Arbeit geprägt. Untersuchungen zu Relevanz, Umfang und Auswirkungen von Homeoffice aus subjektiver Sicht der Beschäftigten in der Kinder- und Jugendhilfe haben bislang jedoch kaum eine Rolle gespielt. Eine kürzlich publizierte Studie des ifo-Instituts argumentiert, dass in den Feldern Gesundheits- und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht sowohl angebots- als auch nachfrageseitig bislang ungenutzte Homeofficepotenziale existieren (Alipour/Falck/Schüller, 2020). Die Covid-19-Pandemie hat dazu beigetragen, dass auch in der Kinder- und Jugendhilfe Aufgaben und Tätigkeiten aufgrund des social distancing in das Homeoffice verlagert wurden. Während für andere Branchen und Berufe mittlerweile Analysen zu den Rahmenbedingungen von Homeoffice und zu den Auswirkungen dieser Arbeitsform auf Arbeitsorganisation, Arbeitsbelastungen sowie auf künftige Gestaltungs- und Regulierungserfordernisse vorliegen (z.B. Seinsche et al. 2020), existieren vertiefende Untersuchungen für die Kinder- und Jugendhilfe bisher nicht. Das Vorhaben versucht, diese Forschungslücke zu schließen. Die Ergebnisse des Projektes tragen dazu bei, vorhandene Erkenntnisse zur digitalen und räumlichen Transformation von Arbeit im Feld interaktiver Dienstleistungsarbeit am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe zu vertiefen. Dabei liegt ein besonderes Erkenntnisinteresse auf den Auswirkungen flexibilisierter Arbeitsorte und -zeiten auf klientenspezifische Kommunikations-, Interaktions- und Unterstützungsprozesse.

Vorgehen

 

In dem Projekt werden folgende leitende Fragestellungen bearbeitet:

Methodisch basiert das Projekt auf einem Mixed-Methods-Ansatz. Im ersten Schritt wurden im Frühjahr 2019 und im Frühjahr 2020 explorative Interviews mit Beschäftigten geführt. Die Ergebnisse der explorativen Analyse wurden im zweiten Schritt durch eine standardisierte Online-Erhebung ergänzt, die im Sommer und Herbst 2020 durchgeführt wurde. Die in der Online-Befragung erhobenen Daten werden in einer multivariaten Analyse ausgewertet. Hieran anschließend werden im dritten Schritt vertiefende, problemzentrierte Interviews mit Beschäftigten, Leitungskräften sowie betrieblichen Interessenvertretungen durchgeführt. Die Dissemination der Ergebnisse erfolgt durch Publikationen in wissenschaftlichen und branchenspezifischen Publikationsmedien.

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