Q. Transfer von Quartier zu Quartier / Q. Transfer
Hintergrund |
Einsamkeit und soziale Isolation sind vor allem in städtischen Quartieren zunehmend vorkommende Probleme mit negativen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen für die Betroffenen. Einsamkeit bezeichnet einen subjektiv empfundenen Mangel an Beziehungen und sozialen Kontakten. Soziale Isolation hingegen bezeichnet einen objektiven Zustand eines Mangels an sozialen Kontakten und Teilhabe. Mit dem Sozial-Projekt „Q.Vision! – von Mensch zu Mensch“ möchte die Initiative Alfred Zingler-Haus e.V. der Einsamkeit und der sozialen Isolation im Gelsenkirchener Stadtteildreieck Bulmke-West, Schalke-Ost und Altstadt begegnen. Dieses Quartier weist im Vergleich zur gesamten Stadt u.a. hohe Quoten bei Arbeitslosigkeit, Kinderarmut und Migrationsanteil auf, was auf einen großen Bedarf an sozialintegrativen Maßnahmen hinweist. Q.Vision! zielt darauf ab, Bewohnerinnen und Bewohner im Quartier, die von Einsamkeit oder sozialer Isolation betroffen oder gefährdet sind, zu identifizieren und im Sinne aufsuchender Sozialarbeit anzusprechen. Bei der Umsetzung der Maßnahmen setzt das Projekt auf die Mitarbeit von Ehrenamtlichen, die selbst aus dem Quartier kommen und für ihre Aufgaben umfangreich geschult werden.
Zielsetzung |
Mit dem Projekt Q.Transfer! – von Quartier zu Quartier erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes Q.Vision! Ziele sind eine systematische Dokumentation aller Schritte im Projekt sowie eine Evaluation der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen. Die Wirkungsevaluation erfolgt auf drei Ebenen: die von Einsamkeit betroffenen Personen, die teilnehmenden Ehrenamtlichen und die Netzwerkstrukturen. Um den Wissenstransfer und die Verstetigung wirksamer Maßnahmen sicherzustellen, wird ein „Werkzeugkoffer“ entwickelt, der wirksame und übertragbare Maßnahmen zur Ansprache und Reduktion von Einsamkeit sowie Module zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen enthält. Damit sollen die eingesetzten Strategien und Maßnahmen zur Reduktion von Einsamkeit auch für ähnliche Projekte in anderen Quartieren zugänglich gemacht werden.
Vorgehensweise und Methodik |
Zur Dokumentation und Evaluation der Maßnahmen im Projekt Q.Vision! werden unterschiedliche methodische Ansätze verfolgt. Eine Literaturrecherche dient der Übersicht über den Forschungsstand zu den Themen Einsamkeit und soziale Isolation sowie zur Identifikation und Auswahl geeigneter Evaluationsinstrumente. Die identifizierten Instrumente werden entsprechend der durchgeführten Maßnahmen adaptiert. Fortlaufende Reflektion und formatives Feedback an die Projektbeteiligten tragen zu einer Anpassung und Weiterentwicklung der Maßnahmen bei. Die erhobenen Daten werden so aufbereitet und zusammengefasst, dass sie wirksame und übertragbare Strategien und Maßnahmen zur Ansprache und Reduktion von Einsamkeit beschreiben. Durch Publikationen und Veranstaltungen werden die Ergebnisse von Q.Transfer! in der (lokalen) Öffentlichkeit sowie der Fachöffentlichkeit verbreitet.