Bestandsaufnahme: Ist-Analyse im Quartier

Ziel einer Bestandsaufnahme ist die Ermittlung vorhandener und fehlender Strukturen vor Ort sowie die Aufdeckung von Doppelstrukturen. Zentral ist auch die Erfassung von Kooperations- und Netzwerkstrukturen im sozialräumlichen Bereich. Darüber hinaus können dadurch auch erste Kontakte im Quartier geknüpft werden.

Leitfragen

Gibt es eine statistische Datenbasis? (Alters- und Sozialstruktur)

Welche Struktur ist vor Ort bereits vorhanden?

Sich versorgen: Welche medizinischen und pflegerischen Versorgungsstrukturen gibt es? Gibt es Einzelhandel, etc.? Wie sind diese Strukturen erreichbar?

Wohnen: Welche Wohnformen gibt es im Quartier? Wie viele barrierefreie Wohnungen gibt es? Wie ist das Wohnumfeld gestaltet?

Gemeinschaft erleben: Welche Möglichkeiten gibt es sich zu begegnen und sich auszutauschen?

Sich einbringen: Welche Möglichkeiten gibt es sich einzubringen?

Viele ältere Menschen engagieren sich ehrenamtlich, sind in Vereinen aktiv oder besetzen Funktionen in der Politik und Gremien. Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Quartiersbewohnerinnen und -bewohner, die weniger aktiv sind oder denen diese Möglichkeiten nur wenig bekannt sind. Versuchen Sie die Möglichkeiten, die die Menschen vor Ort haben sich einzubringen, zu erheben und berücksichtigen Sie dabei auch, wie gut diese Angebote im Quartier kommuniziert werden. Strukturen die Sie interessieren sollten sind z.B. Vereine, Nachbarschaftsinitiativen, ehrenamtliche Unterstützung oder Beratungsangebote, aber auch andere Beteiligungsverfahren, z.B. in Planungsphasen und Bebauungsverfahren können interessant sein. Über eine solche Recherche erhalten Sie auch viele Informationen über die zentralen Akteure im Quartier (siehe auch Baustein Einbindung der Kommune und weiterer Akteure).
Dabei sollten sie die örtlichen Besonderheiten berücksichtigen. In Quartieren mit vielen alteingesessenen Bewohnerinnen und Bewohnern werden Sie andere Strukturen vorfinden als in einem Neubaugebiet. Ebenso kann es in einem Quartier, in dem es bereits andere Projekte (z.B. Soziale Stadt, Stadtumbau West oder andere) gegeben hat, bereits viele Erfahrungen mit Beteiligungsverfahren geben. Möglicherweise gibt es auch negative Erfahrungen mit Planungsprozessen. 

Können sich alle Menschen im Quartier einbringen?

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