Da die Quartiersentwicklung kein abgeschlossener Prozess ist, sondern nach einer gewissen Aufbauarbeit in verstetigte Strukturen übergehen kann und soll, ist es wichtig hierfür bereits früh Grundlagen zu schaffen. Darüber hinaus sollten die Ideen und Lösungsansätze im Quartier regelmäßig überprüft und angepasst werden. Auch der Transfer von guten Lösungen auf andere Quartiere ist wünschenswert. Von besonderer Bedeutung sind für viele Akteure die Fragen nach der Weiterfinanzierung und Sicherung des Projektes, also die Schaffung von nachhaltigen Strukturen.
Verstetigung von Projekten, Maßnahmen und Strukturen
Wie wird das Projekt dokumentiert oder Ergebnisse festgehalten?
Wie geht man weiter vor und verstetigt Projekte, Maßnahmen und Strukturen?
Ihr Projekt sollte auch nach Ablauf einer Förderperiode funktionieren und sich im besten Fall nicht nur von einer zur nächsten Förderung arbeiten. Man spricht hier häufig von „Projektitis“. Ihr Projekt ist nachhaltiger, wenn es eine Struktur gibt, die es trägt, unabhängig von Fördermitteln. Dazu ist es hilfreich es auf mehrere Schultern zu verteilen. Suchen Sie also Kooperationspartner, die zeitliche oder finanzielle Ressourcen aufbringen können, um Sie zu unterstützen. Auch die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern für bestimmte Aufgaben ist hilfreich. Die Kommune kann dazu ebenfalls einen Beitrag leisten und Verantwortlichen schaffen oder politische Beschlüsse erzielen, welche die Quartiersarbeit sicher sollen. Zu Beginn ist es häufig hilfreich, eine Stelle zu schaffen, die die Arbeit koordiniert und Strukturen für eine nachhaltige Sicherung schafft. Viele Hinweise, wie sie die Arbeit vor Ort mithilfe eines Quartiersentwicklers unterstützen können und wie sich eine solche Stelle finanzieren lässt, finden Sie in der Veröffentlichung des KDA zur Nachhaltigkeit und Finanzierung.
Darüber hinaus sollten Sie sich Argumente für ihr Vorhaben überlegen. Kooperationspartner und Fördermittelgeber möchten gerne wissen, warum sie Ihr Projekt unterstützen sollten. Ihre Netzwerke und Ihr Projekt haben unterschiedliche Nutzen, die Sie zur Argumentation anführen können. So kann es einen strategischen, marktbezogener, organisatorischen, sozialen oder einen entwicklungs- Nutzen haben. Mehr dazu finden Sie in der Veröffentlichung des KDA zu Kooperation und Vernetzung.
Von besonderer Bedeutung kann auch die Erzielung eines politischen Beschlusses sein. Hierbei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Quartiersarbeit Gegenstand kommunalpolitischer Entscheidungen werden kann. Die Initiative kann z.B. von den Gemeinderäten ausgehen, vom Bürgermeister oder ein bestimmtes Thema wird durch das Engagement von Einwohnerinnen und Einwohnern auf die politische Tagesordnung gesetzt. Erhält die Vorlage oder der Antrag eine Mehrheit in der Gemeinderatssitzung, ist der Beschluss verbindlich und muss durch die Verwaltung umgesetzt werden. Durch diese „kommunale Rückendeckung“, kann die Quartiersarbeit erleichtert werden. So kann die Verwaltung durch einen politischen Beschluss aktiv werden und konkrete Prozesse umsetzen. Darüber hinaus stellt ein politischer Beschluss aber auch eine nützliche Argumentationshilfe bei anderen Akteuren dar und kann diese ebenfalls anregen aktiv zu werden.