SUSA – selbstsicher und selbstbestimmt im LebensAlter im Quartier

Stolpersteine

Ein Problem ist der Zugang zur Zielgruppe der Älteren. Ältere Menschen, die ein eher zurückgezogenes Leben führen und wenig soziale Kontakte unterhalten, bekommen schlichtweg keine Informationen über das Angebot. Andererseits gibt es viele 55- bis 70-Jährige oder auch noch Ältere, die viel unterwegs sind, viele soziale Kontakte pflegen und verreisen. Für diese Personengruppe ist Zeit eine wichtige Ressource. Es sollte daher versucht werden, bereits organisierte Gruppen vor Ort anzusprechen (z.B. Sportgruppen, Nachbarschaftsgruppen, Heimatvereine etc.). Auch kann fehlendes Vertrauen in die eigene Bewegungskompetenz ein Zugangshindernis darstellen. Dem könnte mit einer klar strukturierten und positiv formulierten Öffentlichkeitsarbeit begegnet werden. 

Es ist den Projektentwicklerinnen und -entwicklern bewusst, dass die Teilnehmenden durch die Inhalte des Programms verunsichert werden könnten. Nach Möglichkeit werden daher weitere Informationen zur Qualität vorhandener Gefährdungen wie auch Informationen zur quantitativen Beschaffenheit des jeweiligen Risikos gegeben. Außerdem werden nicht nur Maßnahmen zur Risikominderung, sondern immer auch eigene Handlungsmöglichkeiten zu jedem Zeitpunkt einer Krisensituation vermittelt.

Bewertung

Im SUSA-Konzept vereinen sich gleich mehrere gesundheits- und persönlichkeitsfördernde Aspekte. Neben den positiven Aspekten der körperlichen Betätigung wie allgemeiner Verbesserung der körperlichen Gesundheit und wirksamer Sturzprophylaxe durch die eingebrachten Übungen aus dem Qigong und Tai Chi Chuan wird die Psyche der Teilnehmenden angesprochen. Durch den Austausch mit anderen Teilnehmenden werden Sozialkontakte geschaffen, Einsamkeit und Depression entgegengewirkt und die bestehenden sozialen Kontakte gestärkt. Die Einrichtungen und Organisationen, in denen SUSA durchgeführt wird, erfahren mehr über die Lebenswelt der Menschen vor Ort und können somit etwaige Maßnahmen zur Erhöhung der Lebensqualität gezielter einsetzen und verbessern. In Bezug auf die Quartiere äußern die Teilnehmenden Problemlagen, die in anderen Kontexten evtl. nicht angesprochen werden, und fördern damit die Fähigkeit der Ordnungsbehörden, gezielt zu intervenieren. Durch diese breitgefächerte Sammlung von Interventionsmöglichkeiten bei den Teilnehmenden selbst sowie im Quartier ist SUSA als biopsychosoziale Versorgung der Zielgruppe zu sehen und orientiert sich am Modell der Salutogenese.
Durch die Selbstwirksamkeitserfahrung innerhalb der SUSA-Workshops und– Module können Teilnehmende aktiviert und mobilisiert werden, mehr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Dies hat neben dem offensichtlichen Nutzen für die Teilnehmenden auch den Effekt, dass möglicherweise mehr Verlangen besteht, sich in ehrenamtlichen Tätigkeiten wie dem klassischen Sportverein, in Lesepatenschaften in Kitas und Schulen oder der Flüchtlingshilfe zu engagieren.

Seite 5 / 7

Inhalt:

Stolpersteine / Bewertung