Beschreibung
- Vertiefende, beteiligungsorientierte Sozial- und Aktionsraumanalyse, wie z.B. durch Bürgerinnen- und Bürgerforen, Stadtteilworkshops, aktivierende Befragungen, Stadtteilbegehungen, Institutionenbefragung einschließlich Interviews mit Schlüsselpersonen.
- Dokumentation und Identifizierung von Handlungsbedarfen und –optionen. Wichtig ist dabei vor allem Ältere als Expertinnen und Experten ihres Wohnquartiers aktiv einzubinden. Dabei werden sowohl gemeinsame Aspekte, die das ausgewählte Quartier insgesamt betreffen, als auch Aspekte, die jeweils einzelne Teilbereiche des Quartiers berühren, berücksichtigt.
- Identifizierung und Kontaktaufnahme zu den relevanten Akteurinnen und Akteuren sowie potentiellen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern. In diesem Zusammenhang soll ein möglichst breites Spektrum von Akteurinnen und Akteuren sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren den Blick genommen werden. Es geht um die professionellen Dienstleistenden im Bereich Pflege und Gesundheit, Bildung und Kultur genauso wie um Akteurinnen und Akteure aus der Zivilgesellschaft und bürgerschaftlich Engagierte, die sich im ausgewählten Quartier in Vereinen, Initiativen und selbstorganisierten Gruppen um die Belange der Quartiersbewohnenden kümmern.
- Dazu gehört schließlich auch die Wahrnehmung informeller Kontakt- und Begegnungssituationen und die Berücksichtigung von Gelegenheitsstrukturen im Quartier: Wo halten sich ältere und alte Menschen im Quartier auf und welche Begegnungsräume nutzen sie? Wer kann Alltagsgeschichten über Begegnungen mit Älteren berichten? Welche „heimlichen oder unbekannten“ Unterstützungs- und Hilfestrukturen existieren? Wo gibt es funktionierende Nachbarschaften?
- Identifizierung der vorhandenen Infrastruktur und Angebotsstruktur, dazu soll eine Karte: „Altengerechtes Quartier Südliche Innenstadt“ angelegt werden. Die aus den beiden ersten Arbeitspaketen gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen werden in einer „Karte: Altengerechtes Quartier Südliche Innenstadt“ dokumentiert, um einen möglichst umfassenden Überblick über die vorhandene Angebotsstruktur zu gewinnen. Gleichzeitig werden Aktivitäten entwickelt, wie mit Hilfe dieser Karte und anderer Medien diese Angebotsstruktur für die Öffentlichkeit und insbesondere für ältere und alte Quartiersbewohnenden sichtbar und nutzbar gemacht werden kann.
- Identifizierung der vorhandenen Netzwerkstrukturen im Quartier – Initiierung geeigneter neuer Netzwerkstrukturen – Anknüpfend an bestehende Kooperationen und Netzwerke werden Aktivitäten entwickelt, um gegebenenfalls erforderliche neue Vernetzungen zu initiieren und zu fördern, wobei zum jetzigen Zeitpunkt offen bleibt, ob es sich dabei um kleinräumige, Teilquartiere betreffende und eher nachbarschaftliche Netzwerke oder um umfassendere, das gesamte Quartier einschließende Netzwerke handeln wird. Die hierfür geeigneten Formate wie „Runde Tische“, „Arbeitsgemeinschaften“, „Projektgruppen“ o.ä. werden im Prozess entwickelt. Diese sind niedrigschwellig anzulegen, so dass auch das Engagement Einzelner Berücksichtigung findet.
- Generierung kleiner Teilprojekte und konkreter Maßnahmen z.B. im Hinblick auf die Initiierung kleinräumiger, nachbarschaftlicher Begegnungs- und Kontaktmöglichkeiten und/oder für bestimmte ausgewählte Zielgruppen (s.o.) und/oder für bestimmte Angebotsbereiche, für die zusätzliche Bedarfe ermittelt wurden, z.B. Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige. In der Projektlaufzeit werden deshalb nicht nur „strukturbildende Aktivitäten“ entwickelt, sondern auch Einzelvorhaben realisiert, die exemplarisch für konkrete Maßnahmen für die wesentlichen Bausteine des Quartierskonzepts stehen können, wie z.B. ein Nachbarschaftsfest in einem bestimmten Straßenzug, ein Besuchs- und Begleitdienst, ein intergeneratives Kulturprojekt, ein alternatives Wohnprojekt, eine Initiative, um Geschäftsleute im Quartier (Bäckereien, Metzgereien, Frisiersalons, Geldinstitute, Kioskbetreibende etc.) für dementiell Erkrankte zu sensibilisieren und ein interkulturelles Unterstützungsangebot mit Migrantinnen und Migranten zu schaffen.
- Kontaktaufnahme zu Privatwohnungseigentümerinnen und Privatwohnungseigentümern, Wohnungsverwaltungen und Wohnungsbaugesellschaften im Quartier, um Bedarfe und Handlungsmöglichkeiten für die Initiierung altengerechter Bau- und Wohnprojekte zu eruieren.
- Einrichtung eines Arbeitsforums „Altengerechtes Wohnen im Quartier Südliche Innenstadt“ mit relevanten Akteurinnen und Akteuren.
- Gegebenenfalls in Kooperation mit einer Erwachsenenbildungseinrichtung Initiierung und Begleitung eines Projekts "Wohnschule Krefeld“", analog zu bereits etablierten ähnlichen Projekten z.B. in Köln und anderen Kommunen. Im Rahmen einer „Wohnschule Krefeld“ können sich Interessierte über ihre Vorstellungen und Wünsche zum Leben im Alter austauschen, alternative Wohnprojekte kennen lernen und gemeinsam eigene Ideen entwickeln. Sie werden darin unterstützt Entscheidungen zu treffen und können für die Realisierung ihrer Vorhaben Beratung in Anspruch nehmen. Wesentlicher Akteur ist hierbei die "Kontaktstelle Neue Wohnformern“.
- Entwicklung einer Gesamtstrategie für das ausgewählte Quartier auf der Akteursebene. Die Erkenntnisse und Erfahrungen im Projekt werden dokumentiert und als Handlungsempfehlung für eine Gesamtstrategie aufbereitet. Gleichzeitig werden Maßnahmen zur Verstetigung entwickelt und die hierfür notwendigen Entscheidungen angebahnt.