Wichtige Umsetzungsschritte / Aufwandsabschätzung
Der Leitfaden kann sowohl von einzelnen Personen oder Initiativen oder Unternehmen angewandt werden als auch von Netzwerken und Verbünden verwendet werden, um die Gründung eines Haushaltsnahen Dienstes zu unterstützen. Grundsätzlich lässt sich das Vorgehen in drei Arbeitsphasen unterteilen:
- Arbeitsphase: Von der Idee zum Konzept – Konzeptentwicklung und erste Markteinschätzungen
- Arbeitsphase: Vom Konzept zur Kundin oder zum Kunden – Erstellung
von Kundenprofilen, Leistungsbeschreibungen, Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterprofilen, Umsatz- und Erlösquellen, Kalkulation - Arbeitsphase: Von der Kundin oder dem Kunden zum Unternehmen –
Erstellung von Business-Plänen, Kundengewinnung, Marketing- und Markteintrittsstrategien
Die Bearbeitung erfolgt entlang strukturierender Fragestellungen. U.a. Wie muss ein Angebot gestaltet werden, das alle wesentlichen Lebensbereiche des Alltags anspricht und für den Kunden “aus einem Guss” erscheint? Wie muss ein Netzwerk gestaltet, zusammengehalten und finanziert sein, dass es auf Dauer verlässliche Dienstleistungen für die Kundinnen und Kunden garantieren kann? Wie lässt sich die Zusammenarbeit gemeinnütziger und gewerblicher Anbieterinnen und Anbieter in einem solchen Netzwerk organisieren? Wie erfolgt die Einpassung solcher Angebote in die vorhandenen Strukturen der häuslichen (Alten-)Pflege? Wie lassen sich Helferinnen und Helfer finden, die definierten Qualitätskriterien entsprechen und die für einen längeren Zeitraum verlässlich zur Verfügung stehen? Wie muss die Basisqualifizierung solcher Kräfte gestaltet werden und wie kann sie in einem zeitnahen, regelmäßig wiederkehrenden Verfahren erfolgen, sodass neue Helferinnen und Helfer jeweils vor Beginn ihrer Tätigkeit geschult werden? Mit welchem Verfahren lassen sich der Einsatz, die bedarfsorientierte Anleitung und die Qualitätssicherung solcher Kräfte organisieren, ohne dass dies preisseitig die Kosten unzulässig in die Höhe treibt? Wie sieht die Kostenkalkulation eines solchen Angebotes aus; wann ist Kostendeckung zu erreichen und ab wann lassen sich Deckungskostenbeiträge bzw. Gewinne erwirtschaften? Mit welcher Strategie sollte solch ein Angebot beworben und am regionalen Markt platziert werden? Lassen sich mit einem solchen Angebot Arbeitsmarkteffekte gerade für gering qualifizierte und behinderte Menschen erzielen? Wenn ja: Wie können etwa in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand (z.B. ARGE) Synergieeffekte erreicht werden?
Der Aufwand ist hoch, weil nur ein verlässliches und bedarfsgerechtes Angebot auf Dauer erfolgreich sein kann. Das braucht gute Vorbereitung und eine gezielt geplante Umsetzung.