Beschreibung
Zielgruppe des Projekts sind Menschen über 65 Jahre, insbesondere sozial Benachteiligte, die für gesundheitliche Präventionsmaßnahmen in der Regel nur schwer erreichbar sind.
Um die Ziele zu erreichen, wurde ein sozialraumorientiertes Konzept entwickelt. Es umfasst verschiedene auf Stadtteilebene angesiedelte Maßnahmen. Dahinter steht die Idee, dass die Zielgruppe sich am ehesten in ihrem vertrauten Wohnumfeld erreichen lässt (Setting-Ansatz).
Als Maßnahme der Einzelfallhilfe wird eine aufsuchende Beratung etabliert.
Sie dient der
- Erfassung der Lebens- und Gesundheitssituation sowie diesbezüglicher individueller Bedürfnisse der Adressaten
- Aufklärung über ihre Rechte (z.B. Zuzahlungsgrenzen und Befreiungsmöglichkeiten) und Leistungsansprüche (z.B. Vorsorgeuntersuchungen)
- Information über (wohnortnahe) Angebote der Gesundheitsförderung
- Aktivierung zur Nutzung dieser Angebote durch Abbau von Barrieren, Schwellenängsten und Stärkung des Selbsthilfepotenzials. Menschen sollen ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend zu einem gesundheitsbewussten und aktiven Lebensstil ermutigt werden.
Die große Herausforderung besteht darin, geeignete Zugangswege zur Zielgruppe zu finden und zu eröffnen.
Als Besonderheit des Projekts wird daneben eine stadtteilbezogene Netzwerkbildung zum Thema Gesundheit angestrebt. Dabei sollen insbesondere Akteure einbezogen werden, die bislang nicht in regelmäßigem Kontakt untereinander stehen – wie Kirchengemeinden, ambulante und stationäre Altenhilfeeinrichtungen, Wohlfahrtsverbände, Nachbarschaftsinitiativen und Vereine, Anbieter von Pflege- und haushaltsnahen Dienstleistungen, Wohnungsbaugesellschaften, Vertreter von Gesundheitsberufen oder Gesundheitshandwerk usw.
Ziele einer solchen Netzwerkbildung sind:
- die Eröffnung möglichst vielfältiger Zugangswege zur Zielgruppe. Gerade sozial isolierte Personen lassen sich nur durch die Aufmerksamkeit vieler Netzwerkpartner vor Ort identifizieren.
- die gemeinsame Entwicklung gesundheitsfördernder Strukturen im Stadtteil. Durch ein integriertes Konzept sollen bestehende Angebote besser verknüpft, aber auch neue Handlungsfelder und Bedarfe vor Ort identifiziert werden.
Eine weitere Maßnahme gilt der Förderung des ehrenamtlichen Engagements. Zum einen wird ein Besuchsdienst aufgebaut, da soziale Kontakte und gesellschaftliche Teilhabe im Alter wesentlich zum Wohlbefinden beitragen.
Zum anderen sollen Menschen dafür gewonnen werden, sich an der Entwicklung und Umsetzung von Angeboten in ihrem Stadtteil zu beteiligen und so an der Gestaltung ihres Wohnumfeldes aktiv mitzuwirken.