Quartiersentwicklung in Lindlar, Lindlar

Beschreibung

Das Quartiersprojekt Lindlar läuft bereits seit 2011 mit verschiedenen Ansatzpunkten wie Mobilität, Versorgung in den Dörfern, Einsamkeit im Alter, Nachhaltigkeit, Begegnung, Integration/Willkommenskultur und Beteiligung der Jugend. Schwerpunkt war aber stets die Aufmerksamkeit für die Belange und Bedarfe der älterwerdenden Menschen. Im Rahmen der altengerechten Quartiersentwicklung NRW wird zu dem thematischen Schwerpunkt ein räumlicher Fokus hinzugefügt. Es handelt sich dabei um das integrierte Quartiersprojekt für das “Quartier Li-West“ zwischen Rheinstraße und Kölner Straße in Lindlar-Ort. Der Bereich Breslauer- und Berliner Straße im Lindlarer Westen ist seit geraumer Zeit gekennzeichnet durch einen augenscheinlichen Stadterneuerungsbedarf. Durch verschiedene parallel laufende Entwicklungen, ergeben sich für den Lindlarer Westen derzeit neue Entwicklungschancen. So ist vor allem die Entstehung eines Neubaugebiets zu nennen, welches vor allem mit Einfamilienhäusern ein Gegengewicht zum verdichteten, sozial benachteiligten und imagebelasteten Quartier rund um die Breslauer Straße bildet. Südlich der Kölner Straße entsteht in den Räumlichkeiten des Schlosses Heiligenhoven eine neue Burnout-Klinik mit angeschlossenen Neubauten.
Herz des neuen Quartiers Lindlar West kann aber der Gebäudekomplex des alten Pfarrer Braun Hauses werden. In dem ehemaligen Seniorenwohnheim werden in den kommenden Jahren verschiedenste Wohnangebote insbesondere für ältere Menschen geschaffen. Denkbar sind Wohnungen in verschiedenen Größen und Preisklassen (ggf. auch bezahlbarer Wohnraum), aber auch Wohngemeinschaften oder vielleicht ein Beherbergungsbetrieb für Gäste. Barrierefreiheit ist schon aufgrund der Geschichte des Haues gewährleistet. Eine große Chance für das gesamte räumliche Umfeld des Gebäudes liegt vor allem in der kreativen Nutzung von ehemaligen Funktionsräumen die zum Beispiel im Untergeschoss des Gebäudekomplexes liegen. Hier könnten Büros für Start-ups oder auch zivilgesellschaftliches Engagement geschaffen werden, aber auch ein offenes Café für Bürgerinnen und Bürger, ein Kiosk oder Multifunktionsräume sind hier denkbar.
Ziel einer solch vielfältigen Nutzung des Gebäudes wäre vor allem die Integration der beiden sehr unterschiedlichen Wohnquartiere zu einem gemeinsamen Ganzen. Derzeit besteht eine gewisse räumliche und strukturelle Trennung beider Bereiche. Aus der heutigen Sicht ist diese Trennung zumindest für das Neubaugebiet als wichtig zu werten, da sonst eine Abwertung durch den Altbestand zu befürchten wäre. Zukünftig könnte das zentral im Quartier gelegene, Wohnprojekthaus in der Breslauer Straße ein Anziehungspunkt für die Nachbarschaft in beiden Wohnbereichen zu einem gemeinsamen Anlauf- und Begegnungspunkt werden.
Mobilität ist ein weiterer Ansatzpunkt. Insbesondere das sehr dünne ÖPNV-Netz ist in Lindlar ein Problem für viele, insbesondere ältere Menschen. Jedoch sind in den letzten Jahren und Monaten neue Angebote und Ideen entstanden, die unterschiedlichen Bedarfen Rechnung tragen. So fährt das Projekt Lindlar Mobil (Limo) Menschen von zuhause zu Orten der Begegnung. Der Bürgerbus fährt hingegen seine festen Routen. Ganz neu werden die Angebote Car-Sharing und Bürger für Bürger sein, bei dem in nachbarschaftlichen Kontext Mitfahrgelegenheiten, gemeinsame Einkaufsfahrten und Pendelgemeinschaften entstehen sollen. Geplant ist hierfür ein Koordinationsbüro, das unter einer einzigen Telefonnummer jedem angeführten Bedarf ein passendes Mobilitätsangebot unterbreiten kann. Hier sollen mittelfristig zudem weiterreichende Hilfsanfragen und Hilfsangebote zusammengeführt werden.

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Projektbeschreibung