Wichtige Umsetzungsschritte
Konkret setzt sich beispielsweise die Gruppe Öffentlichkeitsarbeit das Ziel, die bestehenden Angebote für Ältere im Stadtteil bekannter zu machen und lud dazu die Redakteurin einer lokalen Zeitung ein, um über die Möglichkeit einer Zeitungsseite speziell für ältere Gelsenkirchener zu sprechen.
Die Gruppe Gemeinschaftliches Zusammenleben besuchte die örtliche Moschee, um Kontakt zu MigrantInnen im Quartier aufzubauen.
Die Gruppe Sicherheit/Sauberkeit, die sich u.a. mit Orten der Verschmutzung (überfüllte und unsaubere Glas-, Papier- und Containerstandorte) auseinandersetzt und Ursachen und Lösungsmöglichkeiten hierzu diskutiert, konfrontierte die zuständige Verwaltungsmitarbeiterin, die zur Konferenz eingeladen wurde, mit dieser Thematik.
Die Gruppe Wohnen/Wohnumfeld verfolgt zum einen das Ziel, mehr seniorengerechte, bezahlbare Wohnungen in Schalke durch Neu- oder Umbau zu schaffen. Dazu haben sie u.a. geeignete Objekte identifiziert und, wo es ging, Eigentümer eingeladen um ihre Ideen zu besprechen.
Diskursgesteuerte Beteiligungsformen sind für alle Beteiligten (auch für die Moderierenden) ein herausfordernder Lernprozess und brauchen entsprechend Zeit. Die Quartierskonferenzen werden wenig von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wahrgenommen. Ebenfalls schwierig ist die Beteiligung von Menschen mit geringer Mobilität (z.B. wegen Pflegebedürftigkeit).
"Mit Blick auf die unmittelbaren Projektergebnisse (Output) besteht, so die These, ein zentraler und übergreifender Grund darin, dass eine beachtliche Anzahl Älterer (sozial benachteiligte Personengruppen inklusiv) an den Konferenzen teilnimmt und sich für eine Verbesserung der Lebensqualität im Wohnquartier engagiert. Dies geschieht in der partizipativen, gemeinsamen Bestimmung der Handlungsprobleme im Stadtteil durch sie selbst und deren Fortentwicklung zu Themenschwerpunkten und der Erarbeitung von Lösungsansätzen. Ferner dürfte der Modus der Konferenzen (Organisation, Wertschätzung, niedrigschwelliger Methodeneinsatz etc.) mit ein Grund für den Erfolg dieser sozialen Intervention sein. Den Prozessnutzen betreffend konnte gezeigt werden, dass sich, bezogen auf die Indikatoren Wertschätzung, sozialräumliches Zugehörigkeitsgefühl, Lernen/persönliche Weiterentwicklung, Netzwerkeffekte und Empowerment, ein positiver Zusammenhang zwischen Partizipation und Lebensqualität im Trend ergibt."
Quelle: Harald Rüßler, Janina Stiel: Im Quartier selbstbestimmt älter werden. In: sozialraum.de (5) Ausgabe 1/2013