Quartiersentwicklung in Gelsenkirchen

Mit dem Masterplan Seniorinnen und Senioren in Gelsenkirchen, einstimmig beschlossen vom Rat der Stadt am 27.10.2005, hat sich Gelsenkirchen auf den Weg gemacht, eine generationensolidarische und barrierefreie Stadt zu werden. Der Masterplan formuliert ein konsistentes Leitbild für die Seniorenarbeit auf der Basis von zwei Prinzipien: Partizipation und Generationensolidarität. Das Leitbild Partizipation bedeutet in erster Linie, die Bürgerinnen und Bürger für die Gestaltung ihrer Stadt zu gewinnen und darauf zu vertrauen, dass sie als Betroffene sehr wohl Expertinnen und Experten in eigener Sache sein können, wenn die dafür nötigen “Ermöglichungsstrukturen” geschaffen werden. Generationensolidarität steht für das gemeinsame Wirken von alt und jung für eine nachhaltige Entwicklung der Stadtgesellschaft.

Kooperationen

Das Generationennetz Gelsenkirchen (2009 von der Stadt Gelsenkirchen unter dem Namen Seniorennetz ins Leben gerufen) befördert die Umsetzung des Masterplans ganz wesentlich: Der Kooperationsverbund unterhält Infocenter und Außenstellen, gibt den ZWAR-Gruppen Raum, gewährt den Seniorenvertreterinnen / Nachbarschaftsstiftern Büroräume mit Ausstattung, vereinbart Standards und legt Kooperationsregeln – so den Leitfaden zu den Abläufen in den Infocentern – fest und organisiert Quartiersnetze.
Anfang 2014 hat Generationennetz Gelsenkirchen e.V. 32 Mitglieder. Stadtverwaltung, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, private Unternehmen der Seniorenwirtschaft, Wohnungsunternehmen, Krankenhäuser und andere arbeiten zusammen. Die Zusammenarbeit mit den Pflegekassen ist organisiert. Auch die bürgerschaftlich Engagierten sind im Verein jetzt mit acht Mitgliedern (2 aus jedem Infocenter-Bezirk) repräsentiert.

Umsetzung

In den vergangenen Jahren (seit 2005) wurden bereits wesentliche Strukturen einer Stadt des langen Lebens auf dem gesamten Stadtgebiet geschaffen. 2013 wurden erste Anstrengungen unternommen und erste Erfahrungen gesammelt, um in den kommenden Jahren Seniorennetze auf Stadtteil und -viertelebene Quartier für Quartier zu gestalten, um damit die Möglichkeiten für bürgerschaftliches Engagement Älterer und für das selbstbestimmte Leben bis zum Lebensende in der eigenen Wohnung zu erhöhen. Nur exemplarisch zu nennen sind hier die vier ‚Infocenter‘ in denen Hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Generationennetzes u.a. Initiatorinnen und Initiatoren bzw. Unterstützerinnen und Unterstützer von Quartiersentwicklung sind; das Netzwerk kultursensible Altenarbeit; Seniorenvertreterinnen / Nachbarschaftsstifter (bereits über 100 in 2013); das Netz der ZWAR-Gruppen und Spaziergangsgruppen.
Ein weiterer Schub wird erwartet durch das Projekt QuartiersNETZ.
Ziel des Projektes ist ein solidarisches und selbstbestimmtes Leben im Alter. Dies soll erreicht werden durch eine verstärkte Teilhabe Älterer sowie intensivere Vernetzung der Akteure in ausgewählten Wohnquartieren, aber auch mit Hilfe technischer Unterstützung.

Quartiere in Umsetzung