Haus- und Wohngemeinschaft Alt & Jung Rotingdorf, Werther

Beschreibung

Nachdem die Idee des "gemeinschaftlichen Wohnens mit Pflege" entstanden war und der Initiator, Michael Zerbst, ein altes Bauernhaus in Werther-Rotingdorf gefunden hatte, gründete er zunächst mit anderen Wohninteressierten, aber auch mit Freunden und Angehörigen den Trägerverein „Umbruch – wohnen und mehr e.V.“. Dieser Verein kaufte das Gebäude 1991 und ist bis heute Eigentümer und zugleich Hausverwaltung. 1992 wurde das Wohnprojekt mit dem Einzug der Bewohnerinnen und Bewohner gegründet. Im Erdgeschoss gibt es eine Pflegewohngemeinschaft für sieben ältere oder eingeschränkte Menschen mit Pflegebedarf. Beim Einzug in die Wohngemeinschaft sind dies zumeist Freunde oder Bekannte des Initiators gewesen, die sich gegenseitig aus Werther-Rotingdorf zum Teil schon seit vielen Jahrzehnten kannten und kennen. Dabei weisen die Bewohnerinnen und Bewohner ganz unterschiedliche Erkrankungen oder durch Krankheit entstandene Einschränkungen, wie z.B. eingeschränkte Mobilität, auf. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegewohngemeinschaft stehen neben einem eigenen Zimmer auch eine gemeinschaftliche Küche und Wohnzimmer sowie zwei behindertengerechte Bäder zur Verfügung. Zusätzlich gibt es einen Raum für die Mitarbeitenden des Pflegedienstes. Im Obergeschoss des Hauses können vier weitere Parteien in abgeschlossenen Wohneinheiten wohnen. Dort sind Familien oder Alleinerziehende mit Kindern besonders gewünscht.
Seit dem Einzug im Jahr 1992 hat der Pflegedienst „Lebensbaum – soziale Hilfen e.V.“ die ambulante Betreuung der Bewohnergruppe übernommen. Tagsüber kümmert sich ein Team von drei ausgebildeten Fachkräften um die hauswirtschaftliche Betreuung und Pflege der sieben Mieterinnen und Mieter sowie einem Gast, der dort eine Tagespflege in Anspruch nimmt. Nachts ist immer eine Bereitschaftskraft des Pflegedienstes im Haus verfügbar. Dabei wird der Pflegedienst von den Mieterinnen und Mietern beauftragt. Gibt es Konflikte mit Mieterinnen und Mietern können auch andere Pflegerinnen oder Pfleger des Pflegedienstes die Wohngruppe versorgen.
Der Pflegedienst legt besonderen Wert auf die Erhaltung der Selbstständigkeit und Normalität des Alltags für die Bewohnerinnen und Bewohner. Insbesondere der individuelle Tagesrhythmus der Bewohnerinnen und Bewohner soll berücksichtigt werden und wird lediglich von den gemeinsamen Mahlzeiten eingerahmt. Der zwischenmenschliche Kontakt im Haus, auch zu den anderen Generationen, ebenso wie verschiedene Aktivitäten oder gemeinsame Unternehmungen sollen die Isolation verhindern. Der Initiator ist ebenfalls Pfleger des Ambulanten Pflegedienstes und gleichzeitig Mitbegründer des Trägervereins. Er bewohnt mit seiner Familie eine Wohneinheit im Obergeschoss und ist somit Verbindungsmitglied zwischen allen Mieterinnen und Mietern, dem Pflegedienst und dem Eigentümerverein des Hauses. Seit der erfolgreichen Gründung dieses Wohnprojekts 1992 hat der Pflegeverein Lebensbaum in Werther noch drei weitere Wohnprojekte mit Pflegewohngruppen initiiert und sich zur gemeinnützigen GmbH mit breitem Aktionsfeld weiterentwickelt.

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