Adelheid-Haus, Geldern

Beschreibung

Das Konzept zur Umnutzung des Grundstückes der Kirche fand unter Einbeziehung von Kindergärten, eines Berufskollegs und der Familienbildungsstätte statt und die Beteiligten entwickelten ein umfassendes Quartierskonzept. Die Stadt Geldern stellte die Adelheid-Kirche jedoch unter Denkmalschutz, da diese das Ortsbild Gelderns maßgeblich präge. Nach Verhandlungen zwischen Kirche, Caritas und der Stadt wurde mit Unterstützung des Bauministeriums ein Moderationsprozess initiiert und in einer Machbarkeitsstudie die verschiedenen Vorstellungen vereint. Man einigte sich darauf, den Standort als einen „Ort des Glaubens“ für die Menschen in Geldern zu entwickeln. Aufgrund dessen beschloss man, dass die Glasfassade und das Kirchenschiff erhalten bleiben und man ergänzte zwei neue Gebäudeflügel. Das Hausgemeinschaftskonzept des Seniorenhauses umfasst sechs Hausgemeinschaften, in denen bis zu zehn Personen ihren Alltag gemeinsam und individuell gestalten, sei es durch gemeinsames Kochen oder Gartenpflege. Hierbei werden sie von geschultem Personal begleitet. Drei der Hausgemeinschaften sind auf Demenzerkrankte und drei auf körperlich beeinträchtigte Bewohner ausgerichtet. Dem hinzukommend gibt es 28 Mietwohnungen mit Wohnflächen von 42 bis 61 m². Das Angebot spricht nicht nur Hochbetagte an, es finden sich auch Bewohnerinnen und Bewohner, von denen ein Großteil ursprünglich aus Geldern kommt, zusammen.
Der zentrale Bezugspunkt ist die Adelheid-Kapelle, die durch ihre erhaltene kirchliche Funktion und offenen Gottesdienste einen Treffpunkt der Bewohner des Adelheid-Hauses und des Quartiers bildet. Das Begegnungscafé dient zudem als Ort für einen gegenseitigen Austausch und diversen, teils ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen.
Räumlich und inhaltlich arbeitet das Adelheid-Haus mit dem Berufskolleg, den angrenzenden Schulen, den Kindergärten und der Familienbildungsstätte zusammen, an deren Veranstaltungen (z.B. Quartiersfest) nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner des Adelheid-Hauses oder der genannten Einrichtungen, sondern auch viele Externe teilnehmen. Ergänzend werden zu speziellen Themenblöcken (wie zum Thema „Älter werden“) interessierte Seniorinnen und Senioren als Experten in die Arbeit des Berufskollegs angebunden.
Das Projekt gilt als architektonische und konzeptionelle, in der Region einzigartige Besonderheit, dessen Umsetzung einige Kompromisse aufgrund der Denkmalschutzauflagen forderte. Durch die Zusammenarbeit der Caritas mit dem Bauministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Generalvikariat, der katholischen Kirchengemeinde St. Maria-Magdalena sowie der Stadt Geldern war es möglich, die Kosten für den Bau des Adelheid-Hauses aufzufangen und das Projekt zu realisieren.
Der Erfolg des Projekts und die positive Außenwirkung sind Anlass zur Planung ergänzender Seniorenwohnungen und Räumen für gemeinsame Aktivitäten im unmittelbaren Umfeld des Adelheid-Hauses, um in mehreren Schritten eine behutsame, qualitätsvolle Entwicklung zu erwirken, die den demografischen Veränderungen und den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner entspricht.

Seite 4 / 6

Inhalt:

Beschreibung