Umsetzung und Durchführung
Bei dieser Methode werden mit Hilfe farbiger Stecknadeln oder Klebepunkte Orte nach bestimmten Kriterien auf Karten von Stadtteilen/Sozialräumen markiert. Dabei werden (z.B. im Rahmen eines Planungsworkshops, einer Open Space Konferenz oder vor und nach einer Quartiersbegehung) je nach Kriterium Nadeln in unterschiedlichen Farben verwendet. Die Auswahl der Kriterien ist abhängig vom Ziel des Verfahrens. So können die unterschiedlichen Farben z.B. nach Kriterien wie Alter, Geschlecht, Behinderungsgrad, Bildungsabschluss o.ä. gewählt werden.
Nach Abschluss der Veranstaltung können differenzierte Aussagen über räumliche Zusammenhänge getroffen werden, etwa über die bevorzugten Orte Älterer und Jüngerer, Orte die stärker von Frauen präferiert werden oder Orte die von Rollstuhlfahrern gemieden werden (z.B. Fahrbahnüberquerungen).
Ein typisches Thema für den Einsatz der Nadelmethode kann die Frage nach informellen Treffpunkten von älteren Menschen in einem Quartier sein. Entscheidend für den Erfolg ist eine eindeutige Fragestellung sowie die damit verbundenen Kriterien. Die Methode kann mit Hilfe komplexerer Kriterienzuordnung und zusätzlicher Nadeln (z.B. statt 2 Nadeln für: rot=weiblich / blau=männlich wird mit 6 Nadeln in der Zuordnung: rot = weiblich, unter 18; grün = weiblich, über 65; schwarz = männlich, unter 18 usw. gearbeitet) sowie durch weitere Stellwände mit anderen inhaltlichen Fragestellungen (z.B. Gesundheit, Freizeit, Einkauf / Lebensräume – Angsträume o.ä.) erweitert werden.
Die Nadelmethode ist an unterschiedlichsten Orten umsetzbar und kann sogar als Mobile Nadelmethode (vgl. Krisch 2009, S. 85) eingesetzt werden, etwa so, dass Passantinnen und Passanten auf bestimmte Orte in einem Quartier angesprochen werden und diese dann auf einer mobilen Stellwand markiert werden. Die Methode dient nie ausschließlich der Erhebung und Analyse, sondern sollte immer in einen kommunikativen Zusammenhang eingebettet sein bzw. den Anlass zu Kommunikation und Beteiligung bieten.