Umsetzung und Durchführung
Um ein bestimmtes Thema oder Problem zu erörtern und zu lösen, ist es in der Regel sinnvoll Expertinnen und Experten zu befragen. Experten sind fachlich qualifizierte und meist auch wissenschaftlich ausgebildete Fachleute. In einer Nachbarschaft sind jedoch in weiterem Sinn alle, die sich in einem Problembereich besonders gut auskennen und die Situation vor Ort kennen, z. B. als Beteiligte oder Betroffene, als Expertinnen und Experten zu verstehen. Häufig geht es bei der Problemlösung in Quartieren darum sich auszutauschen und aus Erfahrungen Anderer zu lernen. In diesem Sinne können lokale Dienstleistungsanbieterinnen und -anbieter oder Einzelhändlerinnen und -händler zu Expertinnen und Experten werden, die die Bedürfnisse und Wünsche ihrer älteren Kundschaft kennen und sich damit auseinandersetzen. Aber auch die Quartiersbewohnerinnen und -bewohner selbst sind Expertinnen und Experten in ihrem Lebensumfeld. Sie wiisen in welchen Bereichen das Quartier gut aufgestellt ist und in welchen noch Verbesseungsbedarf vorhanden ist. Bei der Befragung ist es notwendig sich im Vorfeld mit dem Thema zu befassen und eine erste Recherche durchzuführen. Erst dann kann die Information und Sichtweise einer Expertin oder eines Experten verstanden und weiterverarbeitet werden. Die Kontaktaufnahme sollte persönlich erfolgen. Um die Expertin oder den Experten für ein Gespräch zu motivieren, sollten Ziel, Anlass und Ablauf der Befragung im Vorfeld offen gelegt werden. Viele Fragen können eine Einleitung oder Überleitung ins Thema darstellen und die Meinung des Gegenübers sondieren, wie z.B.:
- “Wir interessieren uns für…”, “Können Sie uns sagen”, ...?
- “Wir haben gelesen, dass… stimmen Sie dem zu?” “Der Leiter des Arbeitsamtes hat gesagt… sehen Sie das auch so?”).
- “Das haben wir so noch nicht gehört. Können Sie uns dies näher erläutern?”
- “Was halten Sie von…?” “Woran liegt das Ihrer Meinung nach?”, “Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?”
- “Wie beurteilen Sie den Vorschlag …?” “Welche Vorschläge haben Sie zu machen?”
- “Davon sind Sie wohl nicht überzeugt!”
Ist eine Veröffentlichung geplant (z. B. in der Zeitung), muss das Gespräch autorisiert werden.
Anschließend müssen die Ergebnisse zusammengefasst und ausgewertet werden. Zudem sollte im Vorfeld festgelegt sein und auch gegenüber den Expertinnen und Experten kommuniziert werden, wie mit den Ergebnissen im Anschluss umgegegangen wird.