Demenz-Wohngemeinschaft Villa Hittorfstraße, Münster

Beschreibung

1995 kaufte die Alexianer-Krankenhaus GmbH die großbürgerliche, seit 1991 unter Denkmalschutz stehende Villa und baute diese mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung (heute Bundesministerium für Gesundheit) um. 1996/97 konnten die ersten Bewohnerinnen und Bewohner, die zuvor meist im selben Stadtviertel lebten, einziehen. Das Haus umfasst insgesamt rund 600 m² Nutzfläche, die sich auf fünf Etagen verteilen, von denen vier barrierefrei zugänglich sind. Es gibt sieben Appartements mit eigenen Bändern in den oberen Geschossen. Im Erdgeschoss teilen sich drei Einzelzimmer ein gemeinsames Bad. Dort liegen auch die gemeinsam genutzten Räume Küche, Wohnzimmer und Diele. Im Souterrain liegen der Hauswirtschaftsraum und ein Büro zur Hausverwaltung. Darüber hinaus gibt es im Spitzboden noch eine frei vermietete, nicht barrierefreie Wohnung, die nicht in das Wohnprojekt integriert ist. Die Lage im Stadtteil ist zentral und innenstadtnah, somit sind auch Bäcker und Friseur gut zu erreichen, da diese Infrastruktur in dem reinen Wohnprojekt nicht gegeben ist.
Die Villa Hittorfstraße ist weder Pflegeheim noch Kleinstheim, sondern ein Mietshaus der Alexianer. Fünf Frauen und fünf Männer mit demenziellen Erkrankungen sind Mieterinnen und Mieter der unmöblierten Zimmer oder Appartements und verfügen über einen eigenen Telefonanschluss, Briefkasten und eigene Türklingel. Die Küche, das Wohnzimmer und die Diele werden hingegen von allen gemeinschaftlich genutzt. Sie sind die Treffpunkte des Hauses. Hier werden gemeinsam Mahlzeiten zubereitet, gegessen und nach Interesse beisammen gesessen. Besonders ist, dass alle Mitglieder der Hausgemeinschaft sich nach ihren Fähigkeiten und Vorlieben bei den alltäglichen Hausarbeiten beteiligen. In einem Pflegeheim wäre es z.B. aufgrund hygienischer Bestimmungen nicht erlaubt, bei der Zubereitung der Mahlzeiten zu helfen. Die Bewohner einer stationären Einrichtung verlieren deshalb rascher ihre Selbstständigkeit und Alltagskompetenzen. Dies soll in der Villa Hittorfstraße möglichst vermieden werden. Laut dem Motto: „Der Alltag mit seinen Anforderungen ist die beste Therapie“ werden keine weiteren therapeutischen oder rehabilitativen Maßnahmen angeboten.
Die alltägliche Versorgung wird durch eine 24-Stunden-Betreuung im Haus sichergestellt. Tagsüber ist eine examinierte Altenpflegerin vor Ort, die zugleich auch Ansprechperson für Ärzte oder Angehörige ist, nachts gibt es versierte Kräfte, die bei Bedarf eine examinierte Altenpflegerin hinzurufen kann. Die Betreuung wird unabhängig vom Mietvertrag in einem separaten Vertrag mit der pia-causa Krankenpflege GmbH geregelt. Jeder Hausbewohner zahlt zusätzlich zu der monatlichen Kaltmiete und den Betriebskosten für die ambulant erbrachte Dienstleistung der Betreuung 1030 Euro/Monat. Da die Kosten der Betreuung weder durch die Kranken- noch durch die Pflegeversicherung übernommen werden, gilt für Sozialhilfeberechtigte eine Vereinbarung zwischen der Stadt Münster und dem Pflegedienst, diese Kosten im Rahmen der „Hilfe zum Lebensunterhalt“ bzw. „Hilfe zur Pflege“ zu übernehmen.
Pflegeleistungen oder hauswirtschaftliche Dienste, z.B. die Reinigung, sind in dieser Pauschale nicht enthalten. Dafür vermittelt die Alltagsbegleiterin den Bewohnerinnen und Bewohnern oder ihren Angehörigen zusätzliche ambulante Dienstleistungen, die allerdings nicht von der pia-causa Krankenpflege übernommen werden müssen. Auf Wunsch können auch andere Pflegedienste beauftragt werden. Die anfallenden Kosten werden der Pflegestufe entsprechend von der Pflegeversicherung übernommen.

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