Beschreibung
Bevorstehende Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen nahm die WSG zum Anlass, das Konzept "Hilfe, Rat und Tat für Mieterinnen und Mieter der WSG - wenn die Wohnung zum Handicap wird" zu beginnen, um für die älteren Bewohnerinnen und Bewohner des Spicker Hofs in Dortmund-Dorstfeld eine bedarfsgerechte Wohnsituation zu schaffen, sodass diese möglichst lange in ihrem bekannten Umfeld leben können, Kontakte zu anderen Bewohnerinnen und Bewohnern herstellen, sich aktiv am Nachbarschaftsleben beteiligen und in ihrem Alltag beispielsweise durch bereitgestellte Dienstleistungsangebote unterstützt werden. Ebenso steht bei diesem Projekt das Miteinander von jung und alt im Vordergrund.
In diesem Sinne wurden die Menschen vor Ort befragt, welche Vorstellungen und Wünsche sie hinsichtlich ihrer Alltagsgestaltung und Wohnsituation haben. Gleichzeitig wurde auf Mieterversammlungen gemeinsame Ideenfindungsprozesse initiiert.
Die drei wesentlichen Schwerpunkte, die sich neben dem Umbau der Wohnungen ergaben, bilden hierbei der Quartierstreff "Spick In", ein Dienstleistungs- und Hilfsangebotsnetzwerk und das "Social Display", welche gemeinsam mit den jeweiligen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern realisiert werden sollen. Um dem Wunsch nach einem zentralen Treffpunkt nachzukommen, mietete die WSG ein leerstehendes Ladenlokal an, welches fußläufig vom Spicker Hof erreichbar ist. Gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern entstand hier nach und nach das "Spick in", welches nun von ehrenamtlich Engagierten geführt wird. Hier entwickelte sich eine eigenständige Nachbarschaftshilfe, die neben dem Austausch untereinander auch für gemeinsame Aktivitäten wie Sportkurse oder Veranstaltungen (Feste, Themenabende, gemeinsames Kochen etc.) verantwortlich ist.
Das Netzwerk für Dienstleistungen und Hilfsangebote wurde gemeinsam mit der WohnBund-Beratungs NRW GmbH aufgestellt. Das Netzwerk erleichtert den Bewohnerinnen und Bewohnern den Alltag, da es sie zielorientiert unterstützt. Das Gebäudemanagement fungiert hier ergänzend als "Wohnberaterinnen und Wohnberater", sodass hier neben dem Quartierstreff eine zweite Möglichkeit besteht, die eigenen Bedürfnisse und Anregungen zu äußern.
Den dritten Aspekt bildet "Social Display", welcher in Zusammenarbeit mit den Mieterinnen und Mietern und der Uni Siegen umgesetzt wurde. im Fokus steht hier der Aufbau eines Informations- und Kommunikationssystems, das von den Menschen vor Ort genutzt werden soll. Im "Spick-In" sowie vor jedem Hauseingang befinden sich Monitore. Diese bieten Auskunft über die Angebote des Quartiertreffs, Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, Kontaktdaten von beispielsweise Ärztinnen und Ärzten oder dienen der Organisation von gemeinsamen Aktivitäten wie Einkaufsfahrten. Ergänzend sollen die Mieterinnen und Mieter schrittweise an den Umgang mit Smartphones, PCs und Tablets herangeführt werden, was bereits auf positive Resonanz stieß.
Zuletzt soll der Umbau und die Modernisierung bedarfsgerechte Wohnmöglichkeiten bieten. Neben dem barrierefreien Zugang zu den Wohnungen und ausgebauten Gehwegen wurden die Wohnungen altersgerecht gestaltet. Dies geschah unter anderem durch den Umbau der Bäder (durch Nachweis der entsprechenden Pflegestufe) oder das Anlegen von höher gelegten Mieterinnen- und Mietergärten, die von den Wohnungen im Erdgeschoss barrierefrei zugänglich sind. Diese Maßnahmen zogen eine geringe Mieterhöhung mit sich. Zudem wurden vor den Hauseingängen Unterbringungen für Rollatoren sowie Ablagemöglichkeiten für Taschen geschaffen. Die Außenanlagen weisen beispielsweise mit dem Rollstuhl anfahrbare Müllcontainer auf, die den Alltag der Menschen erleichtern sollen.