Wohn- und Beratungsprojekt Pro Wohnen, Oberhausen

Beschreibung

Das Projekt "Pro-Wohnen - Internationales Wohnen" ist ein ganzheitliches, integriertes Wohnkonzept, was auf die speziellen Bedürfnisse vorwiegend türkischstämmige älterer Migrantinnen und Migranten angepasst ist. Mit Hilfe einer Machbarkeitsstudie wurden im Vorfeld die Wohnwünsche der älteren Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Tackenberg analysiert und alternative Wohnmodelle geprüft, die sich speziell für dieses Vorhaben eignen. Durch die Befragungen ergab sich, dass die älteren Migrantinnen und Migranten vorwiegend an kleinem, bezahlbaren Wohnraum interessiert sind, welcher sich auch bei längeren Auslandsaufenthalten finanzieren lässt. Die drei ausgewählten Bestandsgebäude die im Besitz der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH sind, befinden sich in zentraler Lage in der Siedlung, in direkter Nachbarschaft zu einem Nahversorgungszentrum und einer Moschee. Um konkret auf die Wohnwünsche der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner einzugehen wurden durch Umbau viele kleine Appartements geschaffen (34 m²: 258€ Warmmiete; 46 m²: 331€ Warmmiete) und Pendlerwohnungen in Form von Wohngemeinschaften für Bewohnerinnen und Bewohner, die einen Großteil des Jahres im Ausland verbringen (Zimmer: 229 € Warmmiete).
Neben der baulichen Ausrichtung des Projektes spielen die Anlaufstelle für Beratung und Information sowie die wohnungsnahen Dienstleistungen für Mieterinnen und Mieter (Treppenhausreinigung, Leerung der Postkästen bei Abwesenheit) eine bedeutende Rolle. Der Gemeinschaftsraum, in dem Beratung stattfindet und Informationen zur Verfügung gestellt werden, ist für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnungsbestandes sowie des gesamten Quartiers offen. Die auf Wunsch türkischsprachig stattfindende Beratung dient der Bewohnerschaft zur Netzwerkbildung mit Kooperationspartnern wie qualifizierten kultursensiblen Pflegeanbietern, Mitarbeitern von Krankenkassen und Ärzten. Die Angebote des Gemeinschaftsraums zeichnen sich durch eine hohe Effizienz aus, da die älteren Migrantinnen und Migranten bereits auf ein bestehendes Netzwerk zurückgreifen können.
Durch das Projekt "Pro-Wohnen" entstanden in dem Stadtteil Tackenberg neue Ideen für eine kulturspezifische Versorgungs- und Infrastruktur, welche speziell auf die Bedürfnisse von älteren Migrantinnen und Migranten abgestimmt sind. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort im Gemeinschaftsraum übernehmen eine wichtige Rolle und verfügen über einen hohen Bekanntheitsgrad im Quartier und viele Kontakte. Das Wohnprojekt bietet Antworten auf den demographischen Wandel hinsichtlich einer Zunahme der älteren Menschen und zusätzlich hinsichtlich des wachsenden Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund.
Durch das ganzheitliche Wohnprojekt "Pro-Wohnen" konnten im Quartier weitere Angebote wie beispielsweise ein Demenzcafé, ein Besuchdienst im Krankheitsfall und Hilfe bei Behördengängen etabliert werden. Eine Wohnungsgenossenschaft, die im näheren Umfeld größere, zusammenhängende Wohnungsbestände besitzt, plant ebenfalls einen Umbau dieser nach dem Vorbild der drei Wohnhäuser in der Wasgenwaldstraße. Von "Pro-Wohnen" gehen mittlerweile viele Aktivitäten, Projektideeen und Kooperationsansätze für das Quartier aus.

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