Umsetzung und Durchführung
Netzwerke können als kollegiale Beratung durch eine gemeinsame Formulierung von politischen Konzepten verschiedene Kompetenzen und Arbeitsfelder zusammenführen. Durch eine gemeinsame Nutzung vorhandener Organisationsstrukturen und Ressourcen können Quartiersprojekte effizienter und kostengünstiger ablaufen. So kann beispielsweise ein Adressverteiler zum Versand von allen Netzwerkmitgliedern genutzt werden. Zudem können Anschaffungs- und Innovationskosten durch Netzwerkarbeit verringern werden. Je mehr Akteurinnen und Akteure in einem Netzwerk organisiert sind, desto schwieriger können die individuellen Interessen gebündelt, Kompromisse erwirkt und Entscheidungen getroffen werden. Die ideale Netzwerkgröße besteht aus 7 bis 12 Akteurinnen und Akteuren.
Gerade auf der Quartiersebene können Netzwerke von großer Bedeutung sein, da die Akteurinnen und Akteure in Quartiersprojekten nicht alleine, sondern in Kooperationen und Netzwerken agieren und die Bürgerinnen und Bürger des Quartiers beteiligen, um bedarfsgerechte wohnortnahe Angebote zu entwickeln. Im Bereich von Projekten mit Quartiersentwicklungsansatz haben sich vor allem drei Netzwerktypen herausgebildet:
- Gemeinde- und stadtteilorientierte Netzwerke dienen in erster Linie der Verbesserung der Lebensqualität im Sozialraum. Sozialräumlich orientierte Netzwerke sind bewusst offen konzipiert, um mögliche Zugangsbarrieren so niedrig wie möglich zu halten. Sie stellen eine gute Möglichkeit dar, das bürgerschaftliche Engagement zu nutzen und die Bürgerinnen und Bürger als Expertinnen und Experten in die Quartiersarbeit einzubinden.
- Netzwerke professioneller Organisationen zielen auf eine Angebotsversbesserung im Quartier und die Nutzung von Synergieeffekten ab. Sie sind normalerweise stärker organisiert und hierarchisch gegliedert.
- Projektbezogene Netzwerke / Soziale Netzwerke fokussieren die Verbesserung der Lebensqualität Projektbewohnerinnen und Projektbewohnern. Es soll ihnen ermöglicht werden, viele Angebote zu nutzen. Im Rahmen von sozialen Netzwerken können zum Beispiel Seniorinnen- und Seniorennetzwerke, Nachbarschaftsnetzwerke oder Selbsthilfenetzwerke gegründet oder bei ihrer Arbeit begleitet werden.