Beschreibung
Vor der Gründung der Genossenschaft betrieben die Mitglieder bereits einen Verein, welcher ab 2002 eine Imagekampagne betrieb, um die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Stadtteil zu stärken. Man wollte das Potenzial des Ölbergs ins Bewusstsein rufen und den Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit eines interaktiven Austausches bieten. Sechs Jahre später gründete man das Ölberger Hauseigentümer-Netzwerk, das im Rahmen des Modellprojekts „wohnungsbezogenen Immobilien- und Standortgemeinschaften (wISG)“ des Landes Nordrhein-Westfalen, Strategien und sinnvolle Umsetzungsmaßnahmen zur Aufwertung des Ölbergs diskutierte. Auch das Ressort Stadtentwicklung und Städtebau der Stadt Wuppertal unterstützt die Arbeit des Netzwerks. Ein Jahr später wurde die Genossenschaft Ölberg eG gegründet. Im Rahmen des wISG wurde das Netzwerk bei der Genossenschaftsgründung in Form einer Machbarkeitsstudie, Beratung und Moderation von der empirica ag, später von Quaestio – Forschung und Beratung sowie das KölnInstitut iPEK unterstützt.
Hauptaufgabe der Ölberg eG ist vorrangig die Erhaltung der Wohnungsbestände, die Sicherung preiswerten Wohnraums durch eine sozial orientierte Investitions- und Bewirtschaftungspraxis sowie das Erzielen von Nachahmer-Effekten für vorsichtige und nachhaltige Bestandsmodernisierungen. Damit verbinden sich folgende Ziele:
- Verhinderung einer sozialen und ökonomischen Fehlentwicklung, Erhalt von bezahlbarem Wohnraum, Wertstabilität und Bestandssicherung
- Festigung der sozialen Mischung im Quartier
- Sicherung der Zukunftsfähigkeit durch hohe ökologische und energetische Standards sowie durch alters- und familiengerechte Wohnungsangebote.
Die Wohnungsgenossenschaft Ölberg eG setzt sich für eine Immobilienwirtschaft ein, die auch an den Belangen des Stadtteils orientiert ist. Dies soll sich nicht nur in der eigenen Bewirtschaftungs- und Investitionspraxis ausdrücken (z.B. Beratungsangebote, Öffentlichkeitsarbeit, Dienstleistungsangebote), sondern auch durch die Vernetzung der Immobilieneigentümer untereinander. Der Verkauf von Immobilien soll an kooperationsbereite und i.d.R. lokal oder regional sesshafte Eigentümer erfolgen, um das Bewusstsein und die Verantwortung der Eigentümer für das Quartier zu festigen. In diesem Sinne kauft die Genossenschaft selbst Wohngebäude auf, um sie zu entwickeln (Umbau/ Modernisierung) und anschließend langfristig zu bewirtschaften. Dieses Engagement zielt neben dem Angebot von preiswertem Wohnraum auf die Möglichkeit ab, Wohnraum für bestimmte Bevölkerungsgruppen, vorrangig für Seniorinnen und Senioren zu schaffen. In diesem Sinne werden bereits, unter Inanspruchnahme des KfW-Förderprogammes „Altersgerecht Umbauen“, erste Projekte umgesetzt. Die Arbeit der Ölberg eG wird zudem von dem Beratungsnetzwerk IdEE des Landes Nordrhein-Westfalens unterstützt, indem sie bei der Bewirtschaftung von Wohnungen unter der Berücksichtigung der energetischen und demographischen Herausforderungen eine beratende und unterstützende Funktion einnimmt. Die Genossenschaft plant derzeit die Schulung von Mitgliedern zu sogenannten Umbaulotsen, welche Eigentümer bei Fragen zu der Modernisierung ihrer Gebäude zur Seite stehen. Zuletzt werden Veranstaltungsreihen, u.a. zum Thema altersgerechter Umbau, durchgeführt. Die Veranstaltungen stoßen auf ein größer werdendes Publikum.