Themenblock 1: Einführung

a.) An wen richten sich die Arbeitsmaterialien?
Die Arbeitsmaterialien sollen MulitplikatorInnen aus (Arbeitszeit-)Beratung, Gewerkschaften, Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften usw. Hilfestellungen für Anfragen aus Betrieben zum Thema Insolvenzsicherung bieten. Dabei geht es weniger um eine möglichst detaillierte Darstellung von einzelnen (Problem-) Bereichen der Insolvenzsicherung als vielmehr um ein Informationsangebot, das Hürden bei der Einführung einer Absicherungslösung verringern soll. In kurzen Ausführungen wird Transparenz in den wichtigsten Fragestellungen geschaffen. Grundsätzlichere Fragen wie z.B. die gesetzlichen Rahmenbedingungen, tarifvertragliche Regelungen, die Funktionsweise der Absicherungsmodelle etc. werden in den Arbeitsmaterialien nicht aufgegriffen, da sie in der ebenfalls vom Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen herausgegebenen Broschüre "Praxis in NRW. Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben" ausführlich dargestellt wurden. Vielmehr stellen die Arbeitsmaterialien eine Ergänzung der Broschüre dar und sollen ein Informationsangebot für "Fortgeschrittene" sein.


b.) Was sollen die Arbeitsmaterialien bewirken?
Nach wie vor ist für viele betriebliche Akteure die Insolvenzsicherung von Arbeitszeitkonten ein undurchschaubares "Dickicht", die zunächst häufig für nicht durchführbar gehalten oder als zu aufwändig abgelehnt wird. In der Regel basieren diese Einstellungen jedoch auf einer unzureichenden Informationslage. Um dem entgegenzuwirken, wurden diese Arbeitsmaterialien erstellt. Sie sollen dazu beitragen, dass die Ausgestaltung der Insolvenzsicherung schon in der Planungsphase von flexiblen Arbeitszeitmodellen ein Thema ist und von vornherein "mitgedacht" wird.

c.) Wer hat diese Arbeitsmaterialien erstellt?
Das Institut Arbeit und Technik beschäftigt sich seit 1999 im Auftrag des "Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit in Nordrhein-Westfalen" und des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit NRW mit den Problemen der Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben. Aufgabe war es, Informationen aufzuarbeiten und eine breite Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Wichtigste Produkte sind dabei eine Informationsbroschüre, die über das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes NRW zu beziehen ist (siehe Serviceteil), sowie diese Arbeitsmaterialien für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.
Die Arbeitsmaterialien beruhen auf zahlreichen Interviews mit Expertinnen und Experten aus Gewerkschaften, Verbänden, Ministerien, absichernden Unternehmen sowie auf fünf Betriebsfallstudien, die von Ende 2002 bis Anfang 2003 durchgeführt wurden. Dabei wurden Interviews mit Personalverantwortlichen und Betriebsräten aus Unternehmen geführt, die bereits eine Insolvenzsicherung von Arbeitszeitkonten eingeführt haben. Ziel war es, Erfahrungen über die Einführung einer Insolvenzsicherung zu erheben, hinderliche bzw. förderliche Faktoren zu identifizieren sowie Aushandlungsprozesse und Entscheidungskriterien für ein Absicherungsmodell zu erfassen.

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